"Sie sind verantwortlich! - Sie haben uns verkauft!"
Die Zeit der Höflichkeit
ist vorbei. Ein Erfahrungsbericht. Nachahmung erwünscht.
Nochmal Kasse machen mit einem Buch? Buchvorstellung bei Hugendubel? Da war
sie, die Gelegenheit, es ihr einmal zu zeigen, ihre Show zu stören,
dazwischenzugehen und meinem Groll unmittelbar Luft zu machen!
Mit
Aufsehen und einem Rauswurf war zu rechnen, aber zuerst sollte mein Augenblick
kommen!
15
Minuten vor der Zeit betrat ich den Ort der Handlung, und sah mich erstmal um.
Unübersehbar die in Zivil gekleideten Sicherheitsleute, die sich um die rund 30
bis 40 Stühle tummelten und jeden genau beäugten.
Ein
stetig blendend lächelnder Moderator bemühte sich, angesichts sehr vieler
freier Sitze mit aufmunternden Worten noch ein paar Kunden zu motivieren,
wenigstens mal Platz zu nehmen.
Unerwartet
mäßig, das öffentliche Interesse, bei Hugendubel durfte man insgeheim wohl eher
froh sein, nicht noch mehr Stühle aufgebaut zu haben.
Ich
traf eine Leidensgenossin,wir
plauderten ein wenig, dann verabschiedete ich mich um mich innerlich
vorzubereiten und Platz zu nehmen.
Als
ich mich umsah, entdeckte ich ein paar wohlbekannte Gesichter, und meine
Nervosität schwand, ich wusste nun, ich war mit meinen Gefühlen nicht allein.
Der
Moderator entschuldigte Frau Roth, sie würde sich einen kleinen Moment
verspäten, aber sie sei schon auf dem
Weg und immerhin ZU FUSS!!! Er lachte einsam.
Dann
kam sie angerauscht, blass-beigeer Blazer und aufgesetztes Lächeln, bemüht
heiter-lässig und lauthals in Richtung des Moderators fragend: "Sagt mir
einfach, was ich tun soll, hahaha." Also führte man Frau
Oberbürgermeisterin zu ihrem Platz, wo sie in die Runde grinsend zum Mikrofon
griff.
Das
war der Moment, die Veranstaltung gleich in die richtige Richtung zu drehen!
Ich
stand auf und ließ mich von ihr anlachen. Sie strahlte hoffnungsfroh, ihrem
ersten Fan entgegen.
"Sie
haben uns für den Profit an die Fraport verkauft! Sie haben Tausende Familien
im Frankfurter Süden krank gemacht!"
Dann
geschah alles wie durch eine Nebelwand, vorne brüllte einer alleine lauthals
BUH (wahrscheinlich der Autor)... links hinter mir rief jemand: "Die Frau
hat recht!", meine Mitstreiter entrollten ein großes Banner: "Stop
Fluglärm!"
Der
Tumult war geschaffen nun konnte es weitergehen, Security wurde aktiv, einer
fasste fasste mich am Arm: "Verlassen Sie das Haus!"
Aufgeheizte
Stimmung allenthalben, Frau Roth starrte mich ungläubig an, total überrascht.
"Für
meinen Mann besteht unser Haus nicht nur aus Steinen, er ist darin
aufgewachsen!" fuhr ich fort so laut ich konnte, "Unser Kind leidet
unter Schlafmangel..." im Augenwinkel konnte ich sehen, wie meine
Mitstreiter sich zunehmend mit Sicherheitspersonal auseinandersetzen mussten,
und "mein" Securitymann begann mich Richtung Treppe zum Erdgeschoss
zu drängen. Mir wurde das nun zu derb, ich entzog mich und ging davon.
Auf
der Straße folgte ein Moment der Schockstarre - und plötzlich war ich
überglücklich!
Ich
hatte es getan! Als ich dann auch noch am nächsten Tag in der FR den Artikel
über die "laute", von Protesten begleitete Buchvorstellung las,
fühlte ich echte Genugtuung.
Selbst der unglaubliche Satz von
Frau Roth "Ich war das nicht mit der Landebahn" konnte meine Freude
nicht trüben- zeigt doch gerade dieser Satz mal wieder, mit was für einer
verlogenen Person wir es zu tun haben. alexa/kd
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