"Sie haben uns verkauft!" Auge in Auge mit Oberbürgermeisterin Petra Roth

"Sie sind verantwortlich! - Sie haben uns verkauft!"
Die Zeit der Höflichkeit ist vorbei. Ein Erfahrungsbericht. Nachahmung erwünscht.

Ehrlich, etwas nervös war ich schon. Bot sich doch  unverhofft tatsächlich Gelegenheit, dieser Frau nach allem, was sie uns angetan hat und tagtäglich antut, mal ordentlich die Meinung zu sagen, direkt ins Gesicht, und laut und deutlich - und öffentlich, wie ich es mir in den letzten Monaten immer gewünscht hatte.
Nochmal Kasse machen mit einem Buch? Buchvorstellung bei Hugendubel? Da war sie, die Gelegenheit, es ihr einmal zu zeigen, ihre Show zu stören, dazwischenzugehen und meinem Groll unmittelbar Luft zu machen!
Mit Aufsehen und einem Rauswurf war zu rechnen, aber zuerst sollte mein Augenblick kommen!
15 Minuten vor der Zeit betrat ich den Ort der Handlung, und sah mich erstmal um. Unübersehbar die in Zivil gekleideten Sicherheitsleute, die sich um die rund 30 bis 40 Stühle tummelten und jeden genau beäugten.
Ein stetig blendend lächelnder Moderator bemühte sich, angesichts sehr vieler freier Sitze mit aufmunternden Worten noch ein paar Kunden zu motivieren, wenigstens mal Platz zu nehmen.
Unerwartet mäßig, das öffentliche Interesse, bei Hugendubel durfte man insgeheim wohl eher froh sein, nicht noch mehr Stühle aufgebaut zu haben.
Ich traf eine Leidensgenossin,wir  plauderten ein wenig, dann verabschiedete ich mich um mich innerlich vorzubereiten und Platz zu nehmen.
Als ich mich umsah, entdeckte ich ein paar wohlbekannte Gesichter, und meine Nervosität schwand, ich wusste nun, ich war mit meinen Gefühlen nicht allein.
Der Moderator entschuldigte Frau Roth, sie würde sich einen kleinen Moment verspäten,  aber sie sei schon auf dem Weg und immerhin ZU FUSS!!! Er lachte einsam.
Dann kam sie angerauscht, blass-beigeer Blazer und aufgesetztes Lächeln, bemüht heiter-lässig und lauthals in Richtung des Moderators fragend: "Sagt mir einfach, was ich tun soll, hahaha." Also führte man Frau Oberbürgermeisterin zu ihrem Platz, wo sie in die Runde grinsend zum Mikrofon griff.
Das war der Moment, die Veranstaltung gleich in die richtige Richtung zu drehen!
Ich stand auf und ließ mich von ihr anlachen. Sie strahlte hoffnungsfroh, ihrem ersten Fan entgegen.
"Sie haben uns für den Profit an die Fraport verkauft! Sie haben Tausende Familien im Frankfurter Süden krank gemacht!"
Dann geschah alles wie durch eine Nebelwand, vorne brüllte einer alleine lauthals BUH (wahrscheinlich der Autor)... links hinter mir rief jemand: "Die Frau hat recht!", meine Mitstreiter entrollten ein großes Banner: "Stop Fluglärm!"
Der Tumult war geschaffen nun konnte es weitergehen, Security wurde aktiv, einer fasste fasste mich am Arm: "Verlassen Sie das Haus!"
Aufgeheizte Stimmung allenthalben, Frau Roth starrte mich ungläubig an, total überrascht.
"Für meinen Mann besteht unser Haus nicht nur aus Steinen, er ist darin aufgewachsen!" fuhr ich fort so laut ich konnte, "Unser Kind leidet unter Schlafmangel..." im Augenwinkel konnte ich sehen, wie meine Mitstreiter sich zunehmend mit Sicherheitspersonal auseinandersetzen mussten, und "mein" Securitymann begann mich Richtung Treppe zum Erdgeschoss zu drängen. Mir wurde das nun zu derb, ich entzog mich und ging davon.
Auf der Straße folgte ein Moment der Schockstarre - und plötzlich war ich überglücklich!
Ich hatte es getan! Als ich dann auch noch am nächsten Tag in der FR den Artikel über die "laute", von Protesten begleitete Buchvorstellung las, fühlte ich echte Genugtuung.
Selbst der unglaubliche Satz von Frau Roth "Ich war das nicht mit der Landebahn" konnte meine Freude nicht trüben- zeigt doch gerade dieser Satz mal wieder, mit was für einer verlogenen Person wir es zu tun haben. alexa/kd

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